In “Was Marielle weiß”, uraufgeführt auf der diesjährigen Berlinale, entdeckt die titelgebende Tochter (Laeni Geiseler) nach der Ohrfeige einer Freundin plötzlich telepathische Fähigkeiten – und entlarvt damit die Selbstinszenierungen ihrer Eltern: Julia (flirtet mit Kollegen, raucht heimlich) und Tobias (kann sich im Job nicht durchsetzen) als pure Fassade. Der Film überzeugt mit bissigem Witz, absurden Szenen und pointierten Dialogen, verliert aber etwas an Leichtigkeit durch die durchgängig leidend inszenierte, moralisierende Hauptfigur. Wiederkehrende, überlange Slow-Mo-Sequenzen, die Marielle mit Farbfiltern zeigen, wirken zudem etwas bemüht und deplatziert.
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